Sammlerbesuch von Reinhold Bacher bei Albert Strasser
Albert Strasser (auch bekannt unter dem Namen Strasser Bertl) wurde am 09.05.1934 in Salzburg geboren.
Albert Strasser
Das Interesse für Mineralien war seit seiner Jugend vorhanden. Sein Vater hatte eine Buchbinderei, und wie es der Zufall will, bekam er von einem Ing. Hans Haberfellner den Auftrag Schachteln für Mineralien anzufertigen. Diese Schachteln wurden zu kleinen Mineraliensammlungen zusammengestellt. Zwei von diesen kleinen Mineraliensammlungen bekam auch der Vater von Albert geschenkt. Damit war nun das Interesse bei Vater und Sohn endgültig entfacht. Alberts Vater nahm von seinen Bergtouren immer wieder schöne Steine mit. Mit 13 Jahren fand Albert eine kleine Bergkristallkluft in der Nähe der Thüringerhütte im Habachtal.
In den Jugendjahren interessierte sich Bertl auch für die Höhlenforschung, wo er auch der Obmann von der Salzburger Höhlenforschung war (1960 – 1962).
Mineralogisch interessierte sich Bertl nicht für die üblichen Mineralien – so hatte er auch nie klassisch nach Bergkristallen gesucht. Die ungewöhnlichen und seltenen Mineralien interessierten ihn. Dementsprechend liegt es nahe, dass Bertl auch viel Zeit vor dem Mikroskop verbrachte, immer auf der Suche nach neuen interessanten Mineralien.
Albert vor seinem Mikroskop wo er unzählige Stunden damit verbracht hatte die die Mineralien zu untersuchen.
Er wurde über die Jahre als Autodidakt zum herausragenden Experten.
In den 70 gern Jahren regte DDr. Eberhard Stüber vom Haus der Natur Albert an, eine Sammlergruppe in Salzburg zu leiten. Diese Gruppe umfasste zwischen 30 bis 40 Personen. Es wurden viele mineralogische Exkursionen im unternommen. Im Jahr 1964 wurde die Sammlergruppe durch die Gründung des Salzburger Mineralienvereins VSM abgelöst.
Albert dokumentierte die Mineralien und seine Fundstellen akribisch. Sein Buch „Die Minerale Salzburgs“ ist sein bekanntestes Werk und gehört in meinen Augen zur Pflichtlektüre für jeden Salzburger Sammler. Die Fertigstellung des Buches benötigte in etwa 3 Jahre intensive Arbeit. Albert kontaktierte viele Sammler um genaue Informationen zu den verschiedenen Fundgebieten zu erfragen. Es war oft schwierig das Vertrauen der Sammler zu erwecken um die benötigten Informationen zu bekommen. Heute gilt dieses Buch als "Standardwerk" und stellt einen wichtigen Beitrag zur Mineralogie Österreichs dar.
Die Auflistung von Mineralien, Kristall Aufbau, Analysen und Fundstellen sind in diesem Buch zu finden.
Der „Mineral Observer“ und das „Mineralogische Archiv Salzburgs“ sind weitere Projekte von Albert Strasser. Beim „Mineralogischem Archiv Salzburgs“ - "MAS", erschienen 14 Folgen in einem Abstand von 1-2 Jahren.
Albert besitzt die wohl reichhaltigste Regionalsammlung Salzburgs mit vielen Raritäten in der Größe von Micromounts bis Handstücken.
Die Regionalsammlung ist genau nach den einzelnen Fundgebieten eingeordnet.
Zu jeder Schublade gibt es eine genaue Auflistung.
Jedes Mineral ist nummeriert und hat seinen eigenen Fundortzettel.
Albert hat im Laufe der Jahre noch andere Sammlungen aufgebaut: So besitzt er eine umfassende Sammlung mit Skorodit, Wismut, Kahlerit, Coffinit, Brannerit von Hüttenberg,
eine Sammlung mit Mineralien von Bleiberg,
eine Sammlung mit Mineralien von verschiedenen Salzlagerstätten,
Eine Trepca Sammlung, Mineralien von Griechenland und internationale Mineralien und eine Sammlung von Callenberg mit Petterdit.
Alle Sammlungsstücke sind akribisch dokumentiert
Azurit Laurion, 12,7 x 8 x 3,5 cm
Fluorit, Laurion, 12,5 x 5,5 x 4,5 cm
Serpierit, Laurion, 8,3 x 7,8 x 3 cm
Hämatit und Quarz, Serifos, 9,3 x 4,7 x 4 cm
Prasem mit Amethyst, Serifos, 14 x 4,5 x 4,2 cm
Baryt, Laurion, 9,3 x 8 x 3,5 cm
Pyrit, Elba, 11,5 x 11 x 6,2 cm
Hyalophane, Busovaca, Bosnia and Herzegovina, 10,5 x 9,5 x 6,2 cm, größter Kristall 9 cm
Scheelit, Tongwha, Korea, 9 x 9 x 7 cm, 6,5 cm Kantenlänge
Kampylit, Cumberland, Großbritannien, 8,5 x 5 x 4,4
Als bei mir im Alter von etwa 10 Jahren das Interesse an Mineralien begann bemühte sich mein Vater Tristan Loidl Kontakte im Bereich der Mineraliensammler herzustellen. Von Helmut Schafleitner wurden wir Albert Strasser vorgestellt.
Da sich die Buchbinderei gleich neben meiner Schule befand, brachte ich in den nachfolgenden Jahren immer wieder neue Fundstücke von unseren Streifzügen im Lungau und Pongau zu Bertl zur Bestimmung. Bertl nahm sich immer Zeit für mich, auch wenn es sich "nur" um augenscheinlich einfache Bestimmungen handelte und förderte so meinen Forscherdrang.
Mit 12 Jahren brachte ich ihm bis 3mm große dipyramidale Kristalle von der Muoritzenalm im Lungau, die ich mit meinem Vater in meinen Sommerferien fand. Ich kannte die Kristallform auch schon von Fotos und äußerte bereits an der Fundstelle: „Papa ich glaub das ist Anatas!“
Zu Hause recherchierte ich in allen Büchern die ich hatte. Ich wurde unsicher, denn ich bemerkte das in „Die Minerale Salzburgs“ von Albert Strasser kein Hinweis von Anatas aus dieser Gegend geschrieben stand.
Als Albert Strasser die Stücke betrachtete war er hellauf begeistert und gratulierte mir zum Fund.
Es war für dort der erste Nachweis von Anatas!
Dieser „Neufund“ wurde dann von Albert Strasser in seinem „Mineralogischem Archiv Salzburg“ veröffentlicht. Ich war als 12-Jähriger natürlich sehr stolz!
Später trafen wir drei uns auch an der Fundstelle.
Im Nachhinein betrachtet war das wohl eines meiner Schlüsselerlebnisse. Die Leidenschaft um die Mineralien wurde danach nur noch intensiver.
Albert Strasser mit dem jungen Michael Loidl an der Fundstelle im Lungau.
Foto Tristan Loidl, 1993
Artikel im Mineralogischen Archiv 1993
Albert Strasser
Das Interesse für Mineralien war seit seiner Jugend vorhanden. Sein Vater hatte eine Buchbinderei, und wie es der Zufall will, bekam er von einem Ing. Hans Haberfellner den Auftrag Schachteln für Mineralien anzufertigen. Diese Schachteln wurden zu kleinen Mineraliensammlungen zusammengestellt. Zwei von diesen kleinen Mineraliensammlungen bekam auch der Vater von Albert geschenkt. Damit war nun das Interesse bei Vater und Sohn endgültig entfacht. Alberts Vater nahm von seinen Bergtouren immer wieder schöne Steine mit. Mit 13 Jahren fand Albert eine kleine Bergkristallkluft in der Nähe der Thüringerhütte im Habachtal.
In den Jugendjahren interessierte sich Bertl auch für die Höhlenforschung, wo er auch der Obmann von der Salzburger Höhlenforschung war (1960 – 1962).
Mineralogisch interessierte sich Bertl nicht für die üblichen Mineralien – so hatte er auch nie klassisch nach Bergkristallen gesucht. Die ungewöhnlichen und seltenen Mineralien interessierten ihn. Dementsprechend liegt es nahe, dass Bertl auch viel Zeit vor dem Mikroskop verbrachte, immer auf der Suche nach neuen interessanten Mineralien.
Albert vor seinem Mikroskop wo er unzählige Stunden damit verbracht hatte die die Mineralien zu untersuchen.
Er wurde über die Jahre als Autodidakt zum herausragenden Experten.
In den 70 gern Jahren regte DDr. Eberhard Stüber vom Haus der Natur Albert an, eine Sammlergruppe in Salzburg zu leiten. Diese Gruppe umfasste zwischen 30 bis 40 Personen. Es wurden viele mineralogische Exkursionen im unternommen. Im Jahr 1964 wurde die Sammlergruppe durch die Gründung des Salzburger Mineralienvereins VSM abgelöst.
Albert dokumentierte die Mineralien und seine Fundstellen akribisch. Sein Buch „Die Minerale Salzburgs“ ist sein bekanntestes Werk und gehört in meinen Augen zur Pflichtlektüre für jeden Salzburger Sammler. Die Fertigstellung des Buches benötigte in etwa 3 Jahre intensive Arbeit. Albert kontaktierte viele Sammler um genaue Informationen zu den verschiedenen Fundgebieten zu erfragen. Es war oft schwierig das Vertrauen der Sammler zu erwecken um die benötigten Informationen zu bekommen. Heute gilt dieses Buch als "Standardwerk" und stellt einen wichtigen Beitrag zur Mineralogie Österreichs dar.
Die Auflistung von Mineralien, Kristall Aufbau, Analysen und Fundstellen sind in diesem Buch zu finden.
Der „Mineral Observer“ und das „Mineralogische Archiv Salzburgs“ sind weitere Projekte von Albert Strasser. Beim „Mineralogischem Archiv Salzburgs“ - "MAS", erschienen 14 Folgen in einem Abstand von 1-2 Jahren.
Albert besitzt die wohl reichhaltigste Regionalsammlung Salzburgs mit vielen Raritäten in der Größe von Micromounts bis Handstücken.
Die Regionalsammlung ist genau nach den einzelnen Fundgebieten eingeordnet.
Zu jeder Schublade gibt es eine genaue Auflistung.
Jedes Mineral ist nummeriert und hat seinen eigenen Fundortzettel.
Albert hat im Laufe der Jahre noch andere Sammlungen aufgebaut: So besitzt er eine umfassende Sammlung mit Skorodit, Wismut, Kahlerit, Coffinit, Brannerit von Hüttenberg,
eine Sammlung mit Mineralien von Bleiberg,
eine Sammlung mit Mineralien von verschiedenen Salzlagerstätten,
Eine Trepca Sammlung, Mineralien von Griechenland und internationale Mineralien und eine Sammlung von Callenberg mit Petterdit.
Alle Sammlungsstücke sind akribisch dokumentiert
Einige Exemplare aus der Sammlung:
Azurit Laurion, 12,7 x 8 x 3,5 cm
Fluorit, Laurion, 12,5 x 5,5 x 4,5 cm
Serpierit, Laurion, 8,3 x 7,8 x 3 cm
Hämatit und Quarz, Serifos, 9,3 x 4,7 x 4 cm
Prasem mit Amethyst, Serifos, 14 x 4,5 x 4,2 cm
Baryt, Laurion, 9,3 x 8 x 3,5 cm
Pyrit, Elba, 11,5 x 11 x 6,2 cm
Hyalophane, Busovaca, Bosnia and Herzegovina, 10,5 x 9,5 x 6,2 cm, größter Kristall 9 cm
Scheelit, Tongwha, Korea, 9 x 9 x 7 cm, 6,5 cm Kantenlänge
Kampylit, Cumberland, Großbritannien, 8,5 x 5 x 4,4
Eine Anekdote von Michael Loidl:
Als bei mir im Alter von etwa 10 Jahren das Interesse an Mineralien begann bemühte sich mein Vater Tristan Loidl Kontakte im Bereich der Mineraliensammler herzustellen. Von Helmut Schafleitner wurden wir Albert Strasser vorgestellt.
Da sich die Buchbinderei gleich neben meiner Schule befand, brachte ich in den nachfolgenden Jahren immer wieder neue Fundstücke von unseren Streifzügen im Lungau und Pongau zu Bertl zur Bestimmung. Bertl nahm sich immer Zeit für mich, auch wenn es sich "nur" um augenscheinlich einfache Bestimmungen handelte und förderte so meinen Forscherdrang.
Mit 12 Jahren brachte ich ihm bis 3mm große dipyramidale Kristalle von der Muoritzenalm im Lungau, die ich mit meinem Vater in meinen Sommerferien fand. Ich kannte die Kristallform auch schon von Fotos und äußerte bereits an der Fundstelle: „Papa ich glaub das ist Anatas!“
Zu Hause recherchierte ich in allen Büchern die ich hatte. Ich wurde unsicher, denn ich bemerkte das in „Die Minerale Salzburgs“ von Albert Strasser kein Hinweis von Anatas aus dieser Gegend geschrieben stand.
Als Albert Strasser die Stücke betrachtete war er hellauf begeistert und gratulierte mir zum Fund.
Es war für dort der erste Nachweis von Anatas!
Dieser „Neufund“ wurde dann von Albert Strasser in seinem „Mineralogischem Archiv Salzburg“ veröffentlicht. Ich war als 12-Jähriger natürlich sehr stolz!
Später trafen wir drei uns auch an der Fundstelle.
Im Nachhinein betrachtet war das wohl eines meiner Schlüsselerlebnisse. Die Leidenschaft um die Mineralien wurde danach nur noch intensiver.
Albert Strasser mit dem jungen Michael Loidl an der Fundstelle im Lungau.
Foto Tristan Loidl, 1993
Artikel im Mineralogischen Archiv 1993