Bergkristallkluft aus dem Gasteinertal, Teil 1
Ein Fundbericht von Benjamin Hofbauer.
Im Frühling gelang Michael Loidl und Benjamin Hofbauer die Bergung einer sehr schönen Stufe aus einem Grünschieferbereich im Gasteinertal. Der Plan war, sich im zweier-Team durch die dortigen Wände zu Seilen, während unten Aufgearbeitet wurde.
Michael kannte diesen Bereich schon von Früher und ging zielstrebig auf einen Wandfuß zu.
Zu seiner Überraschung fand er gleich am Anfang des Tages eine kleine Kluft und konnte alsbald einige Spitzen bergen.
Zu seiner Überraschung fand er gleich am Anfang des Tages eine kleine Kluft und konnte alsbald einige Spitzen bergen.
Die kleine Kluft vom Anfang des Tages...
...enthielt einige Spitzerl.
Auch die Kleinen machen Freude!
Später als Michael in den Wänden unterwegs war brach Benjamin mit dem Meißel an einen unscheinbaren Quarzstock durch und sah die erste Kleinere Stufe mit schönen Bergkristallen von denen auch ein paar Kleinstufen geborgen werden konnten. Neugierig von der Stille unter sich, da Benjamin voll in die Arbeit vertieft war, stieg Michael ab zur vermeintlichen Fundstelle.
Er hatte genau an dieser Stelle schon vor über 10 Jahren gearbeitet und vermutete eigentlich nichts Besonderes mehr. Als sie die Stelle gemeinsam begutachteten lugte ganz hinten ein größerer, ca. 7cm messender und glasklarer Bergkristall hervor der von einigen kleineren Kristallen umrandet wurde. Schon hier war klar, dass dies eine hervorragende Stufe abgeben wird. Benjamin hatte tatsächlich einen neuen Hohlraum aufgestemmt. Das Team arbeitete hart um den derben Quarzstock zu beseitigen ohne das Fundstück zu beschädigen.
Er hatte genau an dieser Stelle schon vor über 10 Jahren gearbeitet und vermutete eigentlich nichts Besonderes mehr. Als sie die Stelle gemeinsam begutachteten lugte ganz hinten ein größerer, ca. 7cm messender und glasklarer Bergkristall hervor der von einigen kleineren Kristallen umrandet wurde. Schon hier war klar, dass dies eine hervorragende Stufe abgeben wird. Benjamin hatte tatsächlich einen neuen Hohlraum aufgestemmt. Das Team arbeitete hart um den derben Quarzstock zu beseitigen ohne das Fundstück zu beschädigen.
der erste verheissungsvolle Blick in den Aufgestemmten Hohlraum.
Jetzt ist Ausdauer und Geduld gefragt.
Ein prächtiger Anblick!
Nach langer Stemmerei konnten schon die ersten Stufen mit Calcitskalenoedern herausgelöst werden, welche die Bergkristallstufe verdeckten. Leider war der Quarzgang sehr schmal und es musste noch nachgearbeitet werden um die Kristalle beim Herauslösen nicht zu beschädigen. Nur wenige Zentimeter entschieden hier, ob die Stufe in einwandfreien Zustand bleibt, oder die ganze Mühe umsonst war. Zum Glück war die Stufe schon abgelöst im Hohlraum, nur etwas Sinter hielt sie noch fest. Wir mussten viel Geduld beweisen und schlussendlich konnte das Stück ohne Beschädigung geborgen werden und die beiden Staunten nicht schlecht als der Blick auf die vollendete Stufe fiel und sich herausstellte, dass diese auch Chloritphantome besitzt. Mittig sitzt ein kleines Chloritnest, auf welchen sich drei Kalzitskalenoeder betteten. Der Aufgewachsene Schwimmer besticht durch seine Brillanz, was jedoch die Qualität der größten Kristalle nicht minder unterstreicht. Der tiefgrüne Chlorit bildet in der Mitte nette Akzente und hebt den glänzenden Kalzit hervorragend hervor. Hier wurde auch wieder eindrucksvoll gezeigt, welch Schätze im Grünschiefer schlummern. Begeistert von diesem Fund machten sich die beiden noch auf um die Kluft vollends auszuräumen. Ein paar kleinere Stufen mit Kalzit und Bergkristall konnten noch geborgen werden und der Tag schritt voran. So machten die Zwei sich auf und begannen den sehr steilen Abstieg. Viel wurde beredet beim Hinuntergehen und auch, dass diese Stelle und deren Umgebung noch einer genaueren Untersuchung bedarf, was dann etwas später auch geschah.
Hätten wir zu diesem Zeitpunkt schon gewusst welch Überraschung noch im Berg auf uns wartete, hätten wir wohl eine Nachtschicht eingelegt. - FORTSETZUNG FOLGT :)
Hätten wir zu diesem Zeitpunkt schon gewusst welch Überraschung noch im Berg auf uns wartete, hätten wir wohl eine Nachtschicht eingelegt. - FORTSETZUNG FOLGT :)
Das erste mal am Tageslicht!
Eine wunderbare Stufe.
Benji mit seiner Bergkristallstufe.
Die gereinigte Stufe fotografiert von Benjamin Hofbauer. (16 x 14 x 8cm)
Teile von diesem Bericht wurden in der Mineralienzeitschrift LAPIS, Ausgabe 46 (6)
"Mineralfunde des Jahres 2020 im Land Salzburg, Österreich - Erwin Burgsteiner" veröffentlicht.