Ausflug ins Zillertal.
Ein Bericht von Michael Loidl.
Fotos Kircher, Hofbauer
Anfang September wollten wir wieder mal eine Tour an den Gletscherrändern, diesmal im Zillertal unternehmen.
Werner Kircher, Benjamin Hofbauer und Michael Loidl fuhren um 4 Uhr von Salzburg los.
Die lange Autofahrt war durch unsere Gespräche über mögliche Funde und die Routenplanung relativ Kurzweilig.
In der Morgendämmerung starteten wir den langen Anstieg. Um ohne große Umwege in die auserkorene Region aufzusteigen hatten wir uns eine ziemlich direkte Route überlegt (die natürlich noch keiner von uns kannte) Im Einstieg grübelten wir einige Minuten ob doch der markierte Weg die bessere Wahl wäre, auch wenn dadurch der Anstieg sicherlich deutlich über eine Stunde länger dauern würde… Wir entschieden uns schließlich für den direkten Weg. An einer Passage, im vom Gletscher glatt geschliffenen Fels, waren die Tritte noch durch den Morgentau nass und das Gelände ausgesetzt. Benji stieg vor und vermutete das es danach leichter würde. An dieser Stelle entschied ich im Stillen für mich: „hier geh ich nicht mehr hinunter, also jetzt nach oben und durch“ bei einer weiteren griffarmen Felskuppe mussten wir schlicht der Reibung der Bergschuhe vertrauen. Als wir endlich oben, in flacherem Gelände, angekommen waren pausierten wir und philosophierten:
„najoooo is scho gonga.
Hätt oba eigentlich ned sei miassn - so zach wia des woa.
Und owi gengama sicha wo ondas!
Sinngemäß: Es ging schon, wäre aber nicht notwendig gewesen -aufgrund der Gefahren. dieselbe Route steigen wir sicher nicht mehr nach unten!
Wir teilen uns auf und suchten großräumig die ausgeaperten Bereiche ab. Da wir uns in einem potentiell Steinschlaggefährdeten Gebiet befanden, war die Suche nicht sehr entspannt. Bei jeder Rinne, die wir querten oder bei Abbrüchen, waren wir relativ schnell unterwegs, bei jeder Rast suchten wir Schutz unter Felsvorsprüngen oder einem der riesigen Felsblöcke. Der Berg war an diesem Tag zu unserer Freude sehr ruhig. Nur in der Ferne des großen Talschlusses erinnerte uns einige Male das gDonnern des Steinschlages daran, immer Aufmerksam zu bleiben. Wir konnten nur sehr wenige Quarzbänder ausmachen und Kluftanzeichen wie Muskovit oder Chlorit waren auch nach mehreren Stunden absolute Mangelware.
Aber wir blieben motiviert, denn „Ausgeräumte Klüfte“ fanden wir ja auch nicht! (Was ja auch bedeuten könnte das es keine gibt, aber den Gedanken wollten wir nicht zulassen)
Zu Mittag hatte jeder von uns zumindest ein kleinen Klüftchen entdeckt und wurde mit wenigen Spitzerl im unteren Zentimeterbereich und einigen Mikromineralien (z.B. Apatit und Epidot) belohnt. Am frühen Nachmittag entdeckte ich an einem der raren Quarzbänder einen Bereich mit Muskovit und begann dort zu stemmen. Tatsächlich traf ich nach 10 Minuten auf einen Hohlraum. Ich verlautbartete den Traumsatz der Stoasuacher: „Hob grod mim Meissel durchghaut!“ Benji hielt wärend ich arbeitete immer wieder „Steinschlagwache“.
Aus dem Hohlraum dahinter konnte ich bald einige Stufen mit Adularen und Muskovit bergen. An der Decke ertastete ich Kristallflächen. Nach abwechselnder Stemmarbeit mit Werner konnten die ersten klaren Quarzspitzen ans Tageslicht geholt werden. Der größte Quarz misst ca. 12 cm und besteht aus drei miteinander verwachsenen Hauptspitzen. Die Farbe ist klar und leicht rauchig. Als ich den Meißel am Boden der Kluft ansetzte konnten einige Adularstufen abgelöst werden, dadurch konnten aus dem hinteren Bereich der Kluft noch weitere Quarze geborgen werden. Am Ende stemmten wir vorsichtig die Deckenquarze ab. Glücklicherweise zersprangen diese nicht, sondern konnten komplett geborgen werden. Am Ende des Tages hatte die Kluft etwa die Maße 50x40x20cm.
Genau diese Erlebnisse bringen ein Gefühl hervor das einen die Strapazen fast vergessen lässt. Bei jeder kurzen Rast realisiert man erst in welch atemberaubender Kulisse man sich befindet. Das ist wohl einer der schönsten „Arbeitsplätze“ der Erde. Wenn man dann daheim noch ein Erinnerungsstück in Form eines schönen Minerals bestaunen kann ist vielleicht der Winter gar nicht so schlimm.
In der Morgendämmerung starteten wir den langen Anstieg. Um ohne große Umwege in die auserkorene Region aufzusteigen hatten wir uns eine ziemlich direkte Route überlegt (die natürlich noch keiner von uns kannte) Im Einstieg grübelten wir einige Minuten ob doch der markierte Weg die bessere Wahl wäre, auch wenn dadurch der Anstieg sicherlich deutlich über eine Stunde länger dauern würde… Wir entschieden uns schließlich für den direkten Weg. An einer Passage, im vom Gletscher glatt geschliffenen Fels, waren die Tritte noch durch den Morgentau nass und das Gelände ausgesetzt. Benji stieg vor und vermutete das es danach leichter würde. An dieser Stelle entschied ich im Stillen für mich: „hier geh ich nicht mehr hinunter, also jetzt nach oben und durch“ bei einer weiteren griffarmen Felskuppe mussten wir schlicht der Reibung der Bergschuhe vertrauen. Als wir endlich oben, in flacherem Gelände, angekommen waren pausierten wir und philosophierten:
„najoooo is scho gonga.
Hätt oba eigentlich ned sei miassn - so zach wia des woa.
Und owi gengama sicha wo ondas!
Sinngemäß: Es ging schon, wäre aber nicht notwendig gewesen -aufgrund der Gefahren. dieselbe Route steigen wir sicher nicht mehr nach unten!
Wir teilen uns auf und suchten großräumig die ausgeaperten Bereiche ab. Da wir uns in einem potentiell Steinschlaggefährdeten Gebiet befanden, war die Suche nicht sehr entspannt. Bei jeder Rinne, die wir querten oder bei Abbrüchen, waren wir relativ schnell unterwegs, bei jeder Rast suchten wir Schutz unter Felsvorsprüngen oder einem der riesigen Felsblöcke. Der Berg war an diesem Tag zu unserer Freude sehr ruhig. Nur in der Ferne des großen Talschlusses erinnerte uns einige Male das gDonnern des Steinschlages daran, immer Aufmerksam zu bleiben. Wir konnten nur sehr wenige Quarzbänder ausmachen und Kluftanzeichen wie Muskovit oder Chlorit waren auch nach mehreren Stunden absolute Mangelware.
Aber wir blieben motiviert, denn „Ausgeräumte Klüfte“ fanden wir ja auch nicht! (Was ja auch bedeuten könnte das es keine gibt, aber den Gedanken wollten wir nicht zulassen)
Zu Mittag hatte jeder von uns zumindest ein kleinen Klüftchen entdeckt und wurde mit wenigen Spitzerl im unteren Zentimeterbereich und einigen Mikromineralien (z.B. Apatit und Epidot) belohnt. Am frühen Nachmittag entdeckte ich an einem der raren Quarzbänder einen Bereich mit Muskovit und begann dort zu stemmen. Tatsächlich traf ich nach 10 Minuten auf einen Hohlraum. Ich verlautbartete den Traumsatz der Stoasuacher: „Hob grod mim Meissel durchghaut!“ Benji hielt wärend ich arbeitete immer wieder „Steinschlagwache“.
Aus dem Hohlraum dahinter konnte ich bald einige Stufen mit Adularen und Muskovit bergen. An der Decke ertastete ich Kristallflächen. Nach abwechselnder Stemmarbeit mit Werner konnten die ersten klaren Quarzspitzen ans Tageslicht geholt werden. Der größte Quarz misst ca. 12 cm und besteht aus drei miteinander verwachsenen Hauptspitzen. Die Farbe ist klar und leicht rauchig. Als ich den Meißel am Boden der Kluft ansetzte konnten einige Adularstufen abgelöst werden, dadurch konnten aus dem hinteren Bereich der Kluft noch weitere Quarze geborgen werden. Am Ende stemmten wir vorsichtig die Deckenquarze ab. Glücklicherweise zersprangen diese nicht, sondern konnten komplett geborgen werden. Am Ende des Tages hatte die Kluft etwa die Maße 50x40x20cm.
Genau diese Erlebnisse bringen ein Gefühl hervor das einen die Strapazen fast vergessen lässt. Bei jeder kurzen Rast realisiert man erst in welch atemberaubender Kulisse man sich befindet. Das ist wohl einer der schönsten „Arbeitsplätze“ der Erde. Wenn man dann daheim noch ein Erinnerungsstück in Form eines schönen Minerals bestaunen kann ist vielleicht der Winter gar nicht so schlimm.
Auf der Suche nach einer Aufstiegsroute
Rast kurz nach der schwierigsten Passage
Wo sind die Klüfte?
Endlich eine kleine Kluft
und ein (sehr) kleines Spitzerl!
Die Suche geht weiter
Nur zum Größenvergleich
Da freut er sich!
Der Anfang der Kluft, der Hohlraum wird sichtbar
der größte Spitz gereinigt
derselbe, andere Seite
eine schöne Quarzgruppe
ganz hinten in der Kluft verbarg sich noch ein schöner angelöster "Skelettquarz"
Die Bergung des größten Kristalls aus der Kluft.