Bericht von Martin Grüll zur Mineralienbörse Linz 2014
Foto: falls nicht anders angeführt, Martin Grüll






Wie bei den meisten Börsen war auch in Linz viel Schmuck und Zierrat vertreten, zum Leidwesen vieler Sammler nehmen Schmuck etc. in den letzten Jahren sehr überhand. Man muss aber fairerweise anmerken, dass fast kaum eine Börse mehr rentabel für die veranstaltenden Ortsgruppen wäre, würden solche Aussteller nicht vertreten sein. Und gerade in Linz fallen hier auch immer mehr Aussteller auf, die Schmuck auf besserem Niveau und in guter Verarbeitung zeigen und somit zumindest für interessierte Laien und Laufpublikum sicher auch eine Bereicherung darstellen. So zum Beispiel schön verarbeitete Opale in sehr guter Qualität.



Trotzdem besticht Linz noch immer mit sehr guter Auswahl schöner Sammler-Stufen und vielen Ausstellern, die der Szene ein echter Begriff sind. Urgestein aus Wien, in Person von Herbert Kaiser mit einer, wie üblich exzellenter, Auswahl von Thumbnails und Kleinstufen.



Österreichs wohl bekanntester Fluorit-Experte Robert Brandstetter mit Partner Oliver Konczer war aus Niederösterreich angereist und bot ein reichhaltiges Sortiment mit Schwerpunkt Osteuropa an. Unser aller Präsident – gut gelaunt und zum Scherzen aufgelegt, wie wir ihn alle kennen – Gerhard Fischer war ebenfalls unter den Ausstellern zu finden.



Auch Linzer Prominenz war vertreten, unter anderem in Person von Rudolf Planitzer, bekannt für seinen sensationellen Amethyst-Fund in den 70ern, ein Bericht darüber ist im Lapis Magazin nachzulesen. Rudolf hat aber auch über 40 Jahre lang Namibia besucht und zeigt in Linz regelmäßig eine schöne Auswahl an Eigenfunden diverser Fundstellen Namibias.
Foto: Gerhard Brandstätter



Die gesamte Tribüne wurde von pakistanischen Händlern eingenommen, die teils hochkarätige Mineralien anboten. Die Dimension einer Aquamarin Stufe lässt sich anhand der Hand meines Sohnes erahnen, die zweite war aber auch nicht gerade kleiner. Die Kristalle waren wesentlich blauer als auf dem Foto (die Farben sind aufgrund der Kunstlichtbedingungen schwer zu fotografieren), scharfkantig und hochglänzend.





Auch ein alter Bekannter taucht in Linz auf, unser Vereinskollege Alfred Schreilechner war mit hervorragenden Mineralien aus Bolivien und einigen schönen Stufen weltweit mit einer sehr ansprechend gestalteten Vitrine anwesend – und reihte sich sowohl qualitativ, als auch von Aufbau her, in die Spitze der anwesenden Aussteller ein.
Foto: Gerhard Brandstetter



Zudem waren auch internationale Größen der Sammlerszene wie Anton Watzl senior für die Firma Saphira Minerals seines Sohnes Rudolf als Aussteller vertreten.
Foto: Gerhard Brandstetter




Auch wer nach alpinen Mineralien Ausschau hielt, wurde hier durchaus reich belohnt. Der Linzer Sammler Günther Doppelhofer zeigte gemeinsam mit seinem Partner Gottlieb Obkircher beeindruckende Stufen aus östereichischen Alpen. Stefan Weghofer aus Gastein hatte ebenfalls sehr gute Eigenfunde im Angebot. Weiters konnte ich ein paar schöne Krimmler Fluorite und ein ganzes Regal mit Rosa-Fluorit aus der Schweiz entdecken.







Der selbe Austeller hatte zudem noch einige durchaus beachtenswerte Smaragde aus dem Habachtal im Angebot. Der Rest des Tisches war mit Rauchquarzen und anderen Alpinstufen bestückt.



Alles in allem ist Linz auch für anspruchsvolle Sammler einen Besuch wert, die Auswahl ist noch immer eine der reichhaltigsten aller österreichischen Börsen, der barocke Rahmen verleiht der Veranstaltung einen sehr exklusiven Rahmen und die Veranstalter der Ortsgruppe (allen voran Obmann Siegfried Gottinger) Linz sind alte Hasen in der Organisation und gewährleisten einen reibungslosen Ablauf, der bis ins letzte Detail perfekt geplant ist. Mit der hauseigenen Tiefgarage ist selbst in der sonst überfüllten Innenstadt für eine Parkplatz gesorgt.
2014 reiht sich mineralogisch, als auch in Aussteller und Besucherzahlen als eine besonders erfolgreiche Börse in die Annalen des Linzer Vereins ein.